Der Kompetenzverbund Software Systems Engineering (KoSSE) hat sich in den letzten drei Jahren etabliert und ist dennoch jung, dynamisch und voller interessanter Ansätze für die moderne Softwareentwicklung geblieben. „Software forever young“ war entsprechend das diesjährige Motto des 3. KoSSE-Tages am 13. Juni 2012 im Wissenschaftszentrum Kiel. Rund 90 Gäste diskutierten geeignete Methoden, Ansätze und Werkzeuge zur Entwicklung „jungbleibender Softwaresysteme“.
Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
KoSSE ist gelebter Transfer zwischen den Universitäten und IT-Unternehmen. Das machte nicht nur die Mischung der Gäste aus Wissenschaftlern und Geschäftsführern deutlich. KoSSE gilt als eine der Vorzeige-Initiativen für die erfolgreiche und für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Land Schleswig-Holstein.
Grußworte von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
So ließen es sich Dr. Heide Ahrens, Leiterin Abteilung Wissenschaft im Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Birgit Friedl, Vizepräsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, und Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH), nicht nehmen, die Gäste zu begrüßen und für ihre erfolgreiche Zusammenarbeit in den Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu beglückwünschen.
Keynote-Speaker Prof. Dr. Rainer Koschke
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte die Keynote von Professor Dr. Rainer Koschke, Universität Bremen, der für seine Arbeit im Bereich der Software-Wartung bereits mehrfach international ausgezeichnet worden ist. Nur allzu deutlich führte er den Zuhörern vor Augen, dass wir uns nicht ohne Weiteres ein Bild von der inneren Qualität einer Software verschaffen können und zeigte Wege auf, wie dies zumindest indirekt möglich wird. Sein Credo: Schlechter Code „smells bad“ und muss beseitigt werden! Die innere Qualität einer Software sei zur Chefsache zu erklären und dieser Leitgedanke bereits in die Ausbildung der Entwickler zu integrieren. Das sorgte für ausreichend Gesprächsstoff in der ersten Pause bei Kaffee und Kuchen.
Parxisberichte aus den Entwicklungsprojekten
Eines der KoSSE-Projekte, das Projekt „L2D2 – Lübecker Logistikdatendrehscheibe“ ist bereits erfolgreich beendet worden. Dr. Nils Glombitza, Universität zu Lübeck, berichtete zu den Ergebnissen aus dem Projekt, die die Realisierung und Anpassung von Geschäftsprozesssystemen stark vereinfachen und beschleunigen. Thomas Stahl, Chefentwickler der b+m Informatik AG, gab einen Einblick in den bereits 10 Jahre währenden, industriepraktischen Einsatz von Model-Driven Software Development (MDSD) seines Unternehmens für zukunftsfähige und langlebige Softwaresysteme. Die Menschen und damit sogenannte „weiche Faktoren“, die gleichfalls entscheidend bei der Entwicklung von Software sind, stellte Thomas Winter, ESN EnergieSystemeNord GmbH, in den Vordergrund. Es sei ihm ein „Herzanliegen“, dass die Arbeitsumstände der Entwickler berücksichtigt und verbessert werden, so Winter. Die Darstellung des neuen Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Design for Future“ durch Prof. Dr. Ursula Goltz, Technische Universität Braunschweig, komplettierten den 3. KoSSE-Tag.
Save the date: 5. Juni 2013
Insgesamt war der KoSSE-Tag wieder eine sehr gelungene Fachveranstaltung und Branchentreff in einem. So gleich vereinbarten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch das Datum für das nächste Treffen und den damit 4. KoSSE-Tag: Mittwoch, 5. Juni 2013 in Lübeck.
Fotogalerie zum KoSSE-Tag 2012
Vorträge zum Download
http://kosse-sh.de/veranstaltungen/13-juni-12-3-kosse-tag-software-forever-young/