In der Fahrzeugindustrie, in der Avionik und bei der Bahn werden neue Funktionen für mehr Sicherheit, Komfort und zur Erhöhung der Verkehrseffizienz sowie Energieeinsparung über elektronische Steuergeräte realisiert. Zentraler Bestandteil der Steuergeräte sind Mikrocontroller, in denen ein einzelner Prozessorkern (Singlecore-Prozessor) die Softwarealgorithmen ausführt. In der Vergangenheit wurden zur Integration neuer Funktionen stets zusätzliche Steuergeräte verwendet. Dieser Ansatz ist bedingt durch Raum und Kosten an seine Grenzen der Skalierbarkeit gestoßen. Gleichzeitig benötigen die neuen Aufgaben durch meist aufwendigere Signalverarbeitung oder zunehmende Vernetzung mit anderen Steuergeräten eine hohe Rechenperformanz. Die bisher in Steuergeräten verwendete Singlecore-Technologie stößt hier an ihre Leistungsgrenze.
Mit Multicore-Prozessoren steigt die zur Verfügung stehende Rechenleistung eines Prozessors (CPU) mit der Anzahl der Rechenkerne (Cores). In den Märkten „Consumer“, „Entertainment“ und „Communications“ ist die Multicore-Technologie bereits weit verbreitet. Für den Einsatz in den Mobilitätsdomänen Automobil, Avionik und Bahn müssen noch weitreichende und spezifische funktionale und nicht funktionale Anforderungen erfüllt werden. Ziel des Projektes ARAMiS ist es, diese technologische Basis zu erforschen und umzusetzen.
In einem Teilprojekt von ARAMiS erforscht die Arbeitsgruppe für Zuverlässige Systeme an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Portierung von Code von eingebetteten Systemen mit einem Rechenkern (Single-Core) auf zukünftige Systeme mit mehreren Kernen (Multi-Core). Die entwickelten Methoden und Werkzeuge dienen zur Erkennung möglicher Fehlerquellen, z.B. Verklemmungen, parallel arbeitender Programme.
Weitere Informationen
http://www.projekt-aramis.de
Projektpartner:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Arbeitsgruppe Zuverlässige Systeme), Daimler AG und weitere
Das Forschungsprojekt hat ein Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro mit einer Laufzeit von drei Jahren und wird durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Insgesamt sind 30 Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt.