Brücken sind einem fortwährendem Alterungs- und Schädigungsprozess unterworfen und erfordern eine kontinuierliche Überwachung und Instandhaltung, was mit erheblichen Kosten verbunden ist. Unter akutem Kostendruck werden diese Maßnahmen oft minimiert, was in der Vergangenheit zur Ausweitung von Bestandsschäden führte. Ziel dieses Projekts ist es daher, das Bauwerksmanagement und Instandhaltungsmaßnahmen durch Dauerüberwachung mit moderner Informationstechnologie kostengünstiger zu gestalten. Durch den Einsatz der Sensornetztechnologie sollen bestehende Maßnahmen in Form von manuellen Inspektionen gemäß anerkannten Fachregeln nicht ersetzt, sondern möglichst nahtlos ergänzt werden.
Projektziel
Langfristiges Ziel des Projekts ist es, von einzelnen Fallstudien zu einer flächendeckenden Überwachung von Brücken mittels Sensornetzen überzugehen. Dafür muss der Aufwand für den Einsatz eines Sensornetzes für die Überwachung einer Brücke – der heute in Mannjahren von Ingenieuren und Wissenschaftlern gemessen wird – substantiell reduziert werden. Da jede Brücke ein Unikat mit individuellen Schäden und Besonderheiten darstellt, soll das im Rahmen dieses Projekts zu entwickelnde Überwachungssystem einfach und kostengünstig an eine Brücke individuell angepasst werden können. Dazu werden ähnlich einem Baukastensystem aus einer Menge vorgefertigter Hardware- und Softwarekomponenten diejenigen zusammengestellt, die für eine bestimmte Brücke notwendig sind. Die Funktionsweise der gewählten Komponenten soll einfach an die Überwachungsaufgabe einer spezifischen Brücke angepasst werden können. Zentraler Gegenstand der Forschung und Entwicklung in diesem Projekt ist daher Entwurf und Realisierung entsprechender Hard- und Softwarekomponenten, die von geeignet geschulten Bauingenieuren flexibel konfiguriert und kombiniert werden können, so dass sie an einer möglichst großen Zahl von Brücken eingesetzt werden können.
Um eine praktische Erprobung der neuen Verfahren zu erlauben, stellt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr die Straßenbrücke B 432/B 206 in Bad Segeberg zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Projektpartner:
Universität zu Lübeck (Institut für Telematik)