L2D2 – Lübecker Logistik Datendrehscheibe

Im Zeitalter der Globalisierung sind die Wege der Waren zum Teil sehr weit und viele Akteure reihen sich entlang der Logistikketten. Neben den Produzenten und Abnehmern sind bespielweise auch Speditionen, Reedereien, Hafenbetreiber, Bahnunternehmen und Fluglinien beteiligt. Solche Logistikketten funktionieren nur bei einer automatisierten Behandlung der Warenströme und Information aller Beteiligten.

Projektergebnisse

Im Rahmen des L2D2-Projekts wurde eine offene Logistikplattform, die Lübecker Logistik Datendrehscheibe, auf Basis einer serviceorientierten Architektur entwickelt. Sie erlaubt es Partnern einer Logistikkette, Dienste zur Automatisierung und Unterstützung von Logistikprozessen anzubieten und zu konsumieren und somit eine unternehmensübergreifende Prozessintegration auch auf informationstechnischer Ebene zu realisieren. Als initialer Prozess wurde die Abwicklung von Gefahrguttransporten im kombinierten Verkehr über den Hafen Lübeck prototypisch realisiert. Diese Anwendung besteht mit dem Gefahrgutanmelde- sowie dem Gefahrgutüberwachungssystem aus zwei Teilsystemen.

Das Gefahrgutanmeldesystem wurde von der TraDaV GmbH entwickelt und bietet Spediteuren, Reedereien sowie den Hafenbehörden die Möglichkeit, das komplette Anmeldeverfahren zum Transport von Gefahrgütern über den Hafen Lübeck elektronisch abzuwickeln. Dabei kann dieser Dienst direkt durch menschliche Nutzer über eine Webschnittstelle sowie durch Softwarekomponenten über eine Webservice-Schnittstelle genutzt werden.

Das Gefahrgutüberwachungssystem wurde am Institut für Telematik entwickelt. Es ermöglicht die automatische Erfassung von Positions- und Zustandsinformation über die transportierten Gefahrgüter und die Integration dieser Informationen in beliebige Geschäftsprozesse. Dazu wird die von der coalesenses GmbH entwickelte Sensorknotenhardware in die jeweiligen Transporteinheiten eingebettet. Das gesamte Anwendungssystem ist auf einer Webservice-basierten SOA aufgebaut und damit zu den derzeit verwendeten Technologien des klassischen Unternehmens-IT-Geschäftsprozessmanagements kompatibel. Allerdings verfügen Sensorknoten bzw. Sensornetze als Ganzes nur über sehr beschränkte Ressourcen. Um die ressourcenverbrauchenden SOA-Technologien auch im Sensornetz und auf Sensorknoten anwenden zu können, wurden neueste, am Institut für Telematik entwickelte Webservice- und Geschäftsprozessmanagementlösungen verwendet.

Projektlaufzeit

September 2009 bis August 2011

Projektpartner

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Universität zu Lübeck (Institut für Telematik)

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