Rückblick KoSSE-Tag 2014: Usability Engineering

Usability Engineering, gebrauchstaugliche Softwaresysteme: Das diesjährige Thema des 05. KoSSE-Tages lockte wieder zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum großen Jahrestreffen in das Wissenschaftszentrum Kiel. Während des gesamten Tages gab es Gelegenheit zu anregenden Diskussionen und zum Networking.

Ein besonderes Qualitätsmerkmal von Software ist ihre Nutzbarkeit; man spricht hier auch von Software-Ergonomie und Gebrauchstauglichkeit. Während in den frühen Jahren der Software-Entwicklung die Funktionalität im Vordergrund stand, wird heute die Schnittstelle zwischen Anwendungssoftware und Nutzern in den Vordergrund gestellt. Gebrauchstaugliche Software muss eine zuverlässige und stabile Funktionalität aufweisen. Letztlich entscheidend für den Erfolg ist aber die Qualität der Benutzungsschnittstelle hinsichtlich bestimmter Nutzer, deren Aufgaben und Anwendungskontexte, um Software-Produkte effektiv, effizient und zufriedenstellend zu machen.

Trotz der für Norddeutschland seltenen, hochsommerlichen Temperaturen, trafen sich am 09. Juli fast 100 Teilnehmer ab 12 Uhr zum Gedankenaustausch, Diskutieren und Networking. Moderator Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring fand die passenden Worte zur Einleitung der Vorträge und Jörg Orlemann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Kiel, schuf geschickt die Verbindung zwischen Grußworten und Beginn des ersten Vortragsblockes.

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Im Rahmen des 5. KoSSE-Tages wurden wichtige Fragen zur Entwicklung gebrauchstauglicher Softwaresysteme thematisiert. Dabei wurde der Bogen von einigen Grundlagen und Prinzipien des Usability-Engineerings hin zur praktischen Umsetzung im betrieblichen Kontext, sowohl aus Sicht der Softwarehersteller, als auch aus Sicht der Anwender geschlagen. In seiner Keynote erläuterte Prof. Dr. Michael Herczeg einige Prinzipien und Methoden und schuf den Rahmen für weitere Fachvorträge.

Seine Kollegen von der Universität zu Lübeck referierten dann sehr anschaulich über zwei KoSSE-Verbundprojekte. Tilo Mentler erläuterte anhand des Projekts „Mobile elektronische Datenerfassung bei einem Massenanfall von Verletzten“ den Einsatz des Usability Engineerings in der Notfallmedizin. Amelie Roenspieß komplettierte mit ihrem Vortrag „UsER: Eine flexible Toolchain für das Usability Engineering“ das von der Universität Lübeck angereiste Referententrio des ersten Vortragsblockes. Ziel des Projektes „UsER“ ist es, die Systementwicklungs- und Einführungsprozesse für ERP-Software in öffentlichen

Verwaltungen um Prozesselemente des Usability-Engineerings zu erweitern. Die Konzeptions-, Entwicklungs-, Test- und Einführungsprozesse sollen dabei stärker auf ergonomische Aspekte der Bedienung sowie die Gebrauchstauglichkeit der Programme ausgerichtet werden. Im Projekt werden passende Software-Werkzeuge entwickelt, mit denen sich die Anwendersoftware auf diese Konstellation anpassen lässt und ergonomische und funktionale Elemente in Einklang gebracht werden.

Bei Kaffee und Kuchen wurde bereits in der anstehenden Pause intensiv diskutiert und untereinander Kontakte geknüpft.[nbsp]Im zweiten Vortragsblock wurde der Fokus stärker auf die Wirtschaft statt auf die Wissenschaft gelegt. Dabei wurden die Vorträge „Shape the future of user interfaces with gesture control“ von Sascha Klement von der gestigon GmbH sowie „Prototyping im User Interface Engineering“ von Judith Assmann und Rebecca Rothfuß (macio GmbH) besonders gut bewertet. Mit leichter zeitlicher Verzögerung ließen dann alle Anwesenden den Tag am Fingerfood-Buffet in lockerer Atmosphäre ausklingen.

Der nächste KoSSE-Tag findet im Sommer 2015 in Lübeck statt.

Hier finden Sie die Vorträge:

application/pdf Vortrag_HerczegProf..pdf (1,3 MiB)

application/pdf Vortrag_RoenspiessAmelie.pdf (984,7 KiB)

application/pdf Vortrag_SuthauTim.pdf (4,8 MiB)

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